SV Greven Schwimmteam![]() |
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International Swim-Cup 2023 in Berlin
Es ist ungewöhnlich, dass sich an einem Freitagnachmittag Schwimmer des SV Greven treffen, um sich auf den Weg zu einem Wettkampf zu machen. Doch gewöhnlich war an diesem Wochenende wenig. Geht es normalerweise zu Wettkämpfen in der Region, machten sich am Freitag sieben Schwimmer der Wettkampfmannschaft auf den Weg nach Berlin. Dort stand der International Swim-Cup an. Der Name war Programm. Neben Vereinen aus der gesamten Republik waren auch mehr als 15 ausländische Vereine am Start. Insgesamt kamen so über 1000 Schwimmer in die Bundeshauptstadt, um sich miteinander zu messen. Unter Ihnen auch solche, die bereits bei olympischen Spielen oder Finals bei Weltmeisterschaften am Start waren. Austragungsort war die Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark. Eine der modernsten und am besten ausgestatteten Schwimmhallen Deutschlands. Bekannt ist sie unter Schwimmern für ihr „schnelles Wasser“. Wahrscheinlich wurden dort auch deshalb schon Weltrekorde von internationalen Profis gesetzt. Am Samstagmorgen war es schließlich so weit. Nach einer Nacht im Hotel hieß es morgens um acht Uhr früh Einlass in die Schwimmhalle. Von außen wirkt der ein wenig im Boden liegende Komplex recht unscheinbar, von innen dafür umso überwältigender. Ein in der Mitte geteiltes Becken, zwei riesige, von der Decke hängende Bildschirme und große, gefüllte Tribünen auf beiden Seiten des Beckens. Nach dem Einschwimmen ging es dann mit dem eigentlichen Wettkampf los. Mit einer ordentlichen Portion Nervosität, aber auch einer Menge Selbstvertrauen gingen die Grevener Schwimmer an den Start, hatten sie sich doch die letzten Wochen auf diesen Wettkampf vorbereitet. Alle Starts wurden live im Internet übertragen, sodass von zuhause auch Familie und Freunde alles verfolgen und mitfiebern konnten. Normalerweise tummeln sich auf Wettkämpfen viele Schwimmer auf der Startbrücke und warten auf ihren Start. Nicht aber dieses Mal. Der Ausrichter hatte vor dem Start ein Zelt aufgestellt, in dem sich die Schwimmer aufhalten, bis ihr Lauf aufgerufen wird. „Es war so besonders durch das Zelt zum Start zu gehen und alleine am Startblock zu stehen, das hat mich persönlich noch mal gepusht“, beschreibt SVG-Schwimmer Lasse Nobbe seine Starts. Insgesamt 35-mal stand ein Grevener auf dem Startblock – immer begleitet von lautstark anfeuernden Teamkameraden. 21-mal zeigte die vollautomatische Zeitmessung am Ende eine neue persönliche Bestzeit an, viermal wurde ein Vereinsrekord in der offenen Klasse unterboten, zehnmal ein neuer Vereinsjahrgangsrekord aufgestellt. Katharina Kurk (Jahrgang 2010) machte den Anfang und legte direkt stark vor. Bei ihrem ersten Start über die 100 Meter Rücken gelang es ihr in 1:19,81 Minuten erstmals unter 1:20 Minuten anzuschlagen. Auch über die halbe Strecke, sowie über 50 und 100 Meter Freistil verbesserte sie ihre Bestmarken. Jonas Muer (2009) konzentrierte sich vollends auf die Freistilstrecken. Über 50 Meter Freistil konnte er seine gerade einmal wenige Wochen alte Bestzeit um fast zwei Sekunden verbessern – im Schwimmsport sind das Welten. Auch über die 100 Meter Freistil unterbot er seine frisch aufgestellte Bestzeit noch einmal deutlich. Gleiches gilt für Lasse Nobbe (2008). Über 50 Meter Freistil gelang es ihm zum ersten Mal die magische Zeit von 30 Sekunden zu knacken, in 28,86 Sekunden sogar mehr als deutlich. Mit acht Starts hatte Maximilian Schülling (2003) das umfangreichste Programm. Sein erklärtes Ziel war es, die Hauptstadt wieder in den Rekordlisten des SVG zu vermerken. Dies gelang ihm nicht einmal, sondern gleich siebenmal. Viermal in der offenen Klasse und zusätzliche dreimal in der AK 20. Besonders glücklich zeigte er sich darüber, nach langer Zeit wieder die Zwei-Minuten-Marke über 200 Meter Freistil in 1:59,09 Minuten unterboten zu haben. Auch Artem Borysov (2005) war sehr zufrieden mit seinen Leistungen. Trotz einer Knieverletzung präsentierte er sich in einer starken Form. Über die drei Freistilstecken 50, 100 und 200 Meter schwamm er jedes Mal nah an seine Bestzeit heran. Für Lucy Springensguth (2004) war Brust die stärkste Lage. Sowohl über 50 Meter, als auch über die doppelte Distanz konnte sie ihre jeweilige Bestzeit unterbieten. Ihre Zeiten über 50 Meter Brust sowie 100 und 200 Meter Freistil bedeuteten gleichzeitig neue Vereinsjahrgangsrekorde. Lara Nobbe (Jahrgang 2006) steigerte sich über 50 Meter Brust um mehr als eine Sekunde und war damit schneller als je zuvor. Über 100 Meter Freistil verpasste sie ihre Bestzeit nur knapp. Nach dem letzten Start ging es mit dem Zug zurück in die Heimat. Alle Schwimmer blicken auf ein erfolgreiches und spannendes Wochenende mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen zurück, welches sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird, und bedanken sich bei ihren Trainern Margitta Tollkühn und Jan Kleimeier, sowie bei allen, die den Trainings- und Wettkampfbetrieb im SV Greven aufrechterhalten. Ansonsten wären Wettkämpfe – die zu wahren Erlebnissen werden – undenkbar.
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